6.6
Das Jahr 1943 – Einstellung des Postautoverkehrs

Der Seelsorger berichtet rückblickend und bezieht teilweise das Ende des Jahres 1942 mit ein und ergänzt es geringfügig aus dem Jahr 1944.
Stahlglocken
Zwei Stahlglocken wurden angeschafft. Sie kamen aus Bamberg. Zum ersten Mal erklangen sie schon zu Weihnachten 1942. Da das Werk selbst sehr schadhaft war,  musste es zur Reparatur nach Regensburg gebracht werden. Es war nicht möglich, das Werk vor dem Wetter ausreichend zu schützen, so blieb die Uhr während des Winters 1943/44 stehen, erst im Frühjahr 1944 zeigte sie wieder die Stunde an.

Kein Postautoverkehr
Um Benzin zu sparen wurde der Postautoverkehr nach Krummau und Linz schon im Jahre 1942 teilweise und 1943 zur Gänze eingestellt. „..deshalb fährt wieder die alte Postkutsche und wer nach Linz oder nach Krummau will, geht wieder auf Schusters Rappen zur nächstliegenden Abfahrtsstelle Oberplan oder Aigen, wie in längst vergangenen Zeiten“.
In der Beicht- und Leidenswoche vom 10. bis 16. April war eine Aushilfe von der Mariannhiller Missionskongregation da, „der Besuch war annehmbar“.
Die Einhebung der Kirchenbeiträge erbrachte eine höhere Summe, da die Beitragspflichtigen genauer erfasst worden sind.

Wallfahrt der Hüttenhofler
Im Jahre 1943 jährte sich zum hundertsten Male das Gelöbnis der Hüttenhofler, am 24. Juni eine Wallfahrtsprozession zur Gutwasser Marienkirche in Oberplan zu machen. Das Gelöbnis war, wie schon unter „Hüttenhof“ wiedergegeben,  nach einer verheerenden Unwetterkatastrophe 1844 abgelegt worden. Trotz der Kriegszeit und der Heuernte nahmen viele aus Hüttenhof und auch aus Glöckelberg an ihr  teil. Der Pfarrer von Glöckelberg hielt ein feierliches Hochamt und der Kaplan von Oberplan die Festpredigt. Das Gelöbnis wurde erneuert.
Pius XII gewährt allen, die bei Luftangriffen eine vollkommene Reue erwecken, einen vollkommenen Ablass. Empfang der Sakramente ist nicht erforderlich
Auch die Vikare oder Dechanten wurden angehalten, in ihren Pfarreien Visitationen abzuhalten, nicht mehr so feierlich und öffentlich und auch ohne Prüfung der Schulkinder, wie es früher üblich war.

Marienverehrung
Am 1. Oktober 1943 weihte sich die ganze Diözese und so auch unsere Pfarrkirche dem Unbefleckten Herzen Mariens. Ein Hirtenbrief über die Muttergottes – Erscheinungen in Fatima wurde verlesen. Der Weiheakt geschah nach jeder Messe nach dem Schlusssegen indem das Volk und der Priester das Weihegebet gemeinsam beteten.

Christkönigsfest ohne Jugend
Am letzten Sonntag im Oktober, Christkönigsfest, war am Nachmittag „Christkönigsweihestunde der Jugend“, leider war die Jugend nicht vertreten.
Bei milder Witterung begann die Adventzeit 1943. Die Rorateätmer waren daher auch besser besucht. Viele Besucher stellten sich auch bei der Mette ein. Ansonsten war der Kirchenbesuch zufrieden stellend, „obwohl im 5. Kriegsjahr  mehr zu erwarten gewesen wäre.“
Am Freitag, 31.12.1943 war um 4.00 Uhr Nachmittages Dankgottesdienst zum Jahresabschluss. „Was wird das kommende Jahr  1944 bringen? So fragt man sich.“

Volksbewegung 1943: 24 Taufen, 6 Trauungen, 18 Begräbnisse.

     Dr. Othmar Hanke